„Der Darstellung fehlte es unter Wedekinds Regie nicht an intimem Reiz. Man hatte zu Zeiten wirklich den Eindruck, durch ein Fenster in seine Werkstatt zu sehen. Herr und Frau Wedekind gaben sich als Buridan und Kadidja mit großer Natürlichkeit. Den Kajetan Prantl spielte Hans Raabe mit einem gebildeten Fanatismus. Wenn man den Erfolg des Stückes am Beifallsklatschen messen will, so muß von einem solchen gesprochen werden.“
(Eugen Kalkschmidt: Die Zensur. Münchner Neueste Nachrichten, 29.7.1909)
Zur Uraufführung am Münchner Schauspielhaus zusammen mit „Der Kammersänger“, 27.7.1909. Regie: Frank Wedekind.
„Frank Wedekind ist wieder der Schauspieler seiner selbst und er weiß aus der Unzulänglichkeit seines schauspielerischen Vermögens den Eindruck seiner starken Persönlichkeit noch zu steigern. Eine Gestalt zu finden und in ihren Umrissen festzuhalten, versucht er als Darsteller gar nicht erst, aber alles Intellektuelle seiner Menschen bekommt von ihrem Schöpfer eine geistige Transparenz und eine seelische Resonanz, daß der Zuschauer oft meint, vor seinen Augen entstünden die Wunder der künstlerischen Schöpfung.“
(g.: Gastspiel Frank Wedekind. Wiener Fremden-Blatt, 18.12.1909)
Zur Inszenierung zusammen mit „Der Kammersänger“ am Lustspieltheater in Wien, 17.12.1909. Leitung: Josef Jarno.
„Frau und Herr Wedekind spielten; die Frau voll wohlgeübter Anmut; er (ohne kunstvoll reden zu können) bei gewissen Worten, (etwa wenn er keucht: ‚Ein Tier. Ein Tier. Ein Tier.‘) unvergeßlich. In diesem Selbstvorführen eigner Qualen liegt Mut. Ich liebe den Willen zur Aufrichtigkeit, der bis zur Prostitution geht.“
(Alfred Kerr: Wedekind: „Die Zensur“. – „Der Liebestrank“. Der Tag, 8.10.1910)
Zur Inszenierung zusammen mit „Der Liebestrank“ bzw. Ludwig Thomas „Erster Klasse“ am Kleinen Theater, Berlin, 6.10.1910. Leitung: Victor Barnowsky.